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Donnerstag, 25. Februar 2010
An der Grenze...
Der Zug rattert recht gemütlich durch die kleinen Dörfer und schlägt sich durch die wechselnden Landschaften. Felsen, ungeteerte Straßen, vergessene Strommasten ohne Leitung, Buschwerk, verbrannte Felder und ab und zu ein Wasserloch. Der Himmel sticht blau über dem grünen Blätterdach hervor. Die rostrote Erde vollendet das bisweilen bizarre Bild.
Im Zug ist es klimatisiert kühl und komfortabel geräumig. Die Nacht war eine kurze und doch sind wir putzmunter. Das Abenteuer beginnt. Was wird uns erwarten, dort, in der Ferne, mitten im Nirgendwo? Das Outback, kaum eine Menschenseele, gefährliche Tiere, sengende Hitze, staubige Winde, känguruhgefüllte Nächte.
Auf einem kleinen Bahnhof gute 600 Kilometer von der Großstadt entfernt, muessen wir in den Bus umsteigen. Die Hitze brennt auf der Haut. Trocken und heiß, selbst im Schatten. 43 Grad Celsius und schon beim Stehen klebt die Kleidung an uns. Nach zwei oder drei Stunden Busfahrt wartet der Boss am Rasthof. Erneute 750km bis zum Ziel. Wir werden bis tief in die Nacht fahren. Schnurgerade Straßen, ein paar Tiere müssen ihr Leben lassen, einige hopsen noch beiseite. Rauch verdunkelt den Himmel kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Vielleicht 40 Kilometer weiter gibt es einen großen Walbrand, Buschfeuer. Es dauert eine Weile bis wir durch den Rauch sind. Die Kräfte schwinden und erst am Ziel wachen wir wieder auf. Fast 1500km von Perth entfernt, in einem Rasthof an der Grenze von West- zu Südaustralien befindet sich unser neuer Arbeitsplatz.
Lange Schichten, oft abends, viel Stehen, stressige Kunden lassen die Arbeit manchmal schwer werden, doch die Bewohner dieser 12-Seelenstadt sind nett. Wer hier lebt, arbeitet hier.
Wir teilen uns zwei Zimmer. Gerade groß genug für zwei Betten, Schränke und zwei Sessel. Das Bad ist eine Tür weiter. Dreck und tote Insekten auf den Dielen, die Reinigung war bitter nötig. Das Bett schon völlig durchgelegen, keine Nachtlampe, aber Strom. Kleine schäbige Bungalows, aber doch ein Heim auf Zeit. Gegenüber wohnt ein netter, dicker Mann mit gutem Musikgeschmack. Eine seiner Katzen liegt gerade neben uns und leistet uns am freien Tag Gesellschaft.

(Border Village - Roadhouse)

























(cf&ap)

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