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Donnerstag, 26. November 2009
Teure Mehrsprachigkeit
Irgendwann geht auch der umfangreichste Vorrat dem Ende entgegen! Dass es sich in unserem Fall nicht um die kulinarische Variante handelt, konntet ihr verfolgen. Uns ging etwas von ebenbürtiger Bedeutung aus: Der Lesestoff.
Der normale Gang der Beschaffung führte uns geradewegs in eine Spezialbuchhandlung. Allerdings verriet uns ein Blick auf die Rückseite der angebotenen deutschen Bücher auch Spezialpreise. Aber auch ein Ortswechsel, wir waren in einer örtlichen Buchhandlung angelangt, bot kein anderes Bild. George Orwells „1984“ auf beinahe durchsichtigem Bibelpapier und im Paperback kostet, dank der hier unbekannten Buchpreisbindung, soviel wie eine handelsübliche Hardcoverausgabe in Deutschland. Im Verhältnis zu den hier üblichen Löhnen dürfte das die leeren Räume erklären.
Dem Buchhandelsverein im Land der Dichter und Denker sei Dank!
Die sich bietende Alternative stellte eine der vielen Second-Hand-Bücherstuben dar. Die vorhandene Fremdsprachenabteilung ist nun zwar ein wenig ärmer, unsere Schränke dafür wieder gefüllt. Neben einem ungelesenen Grass und einem nahezu neuen Kästner entdeckten wir weitere Schätze.
Plötzliche hallte es aus der hintersten Ecke „Ich gäh gaputt: Lene Voigt!“ Seit dem gibt es den „Dell“, „Hamlädd“ und auch Faust in sprachlicher „Perfektion“.
Leider konnten wir nicht alle Perlen bergen und so musste Luis Trenker weiter auf einen Rucksack warten und auch der Festbildband zum 50. Geburtstag des Leipziger Hauptbahnhofes muss sich noch ein wenig gedulden, bis ein zukünftiger Bewunderer der Stadt auf ihn aufmerksam wird.
Wir hadden unsern Spas un gänn nu widder lesen – sogar „mehrsprachig“. ;-)

(cf)